Wozu brauche ich eigent­lich eine Patient.Plus Gesund­heits­akte - neben der elek­tro­nischen Patien­ten­akte ePA?


Die elektronische Patientenakte (ePA) ist seit 2021 verfügbar und wird allen gesetzlich Versicherten auf deren Wunsch hin von ihrer Krankenkasse zur Verfügung gestellt. Aber wozu dient eine Patient.Plus Gesundheitsakte, deren Anfänge schon in 2010 liegen?



Seit 2021 verfügbar: Die elektronische Patientenakte (ePA)

Die elektronische Patientenakte (ePA) ist seit 2021 verfügbar. Allen gesetzlich Versicherten erhalten sie auf Wunsch von ihrer Krankenkasse zur Verfügung gestellt. Arztpraxen sollten inzwischen in der Lage sein, die ePA mit Daten zu befüllen. Viele Krankenkassen machen eine Erstbefüllung aufgrund der ihnen vorliegenden Daten (Medikamente, Arztbesuche, Impfungen). Diese Daten haben einen Zeitverzug von ein bis zwei Quartalen.


Damit ist die ePA DIE politisch gewollte Infrastruktur, um Dateien sowohl sektorenübergreifend (ambulant, stationär, später auch Reha) als auch arztübergreifend (Allgemein- und Facharzt) austauschen zu können.


Derzeit ist dieser Austausch rein an Dokumente gebunden (außer bei Medikamenten und Impfungen). Die ePA ist also der ideale Ort, um gesundheitlich relevante Dokumente abzulegen bzw. von seinem Arzt ablegen zu lassen.



Was zeichnet die Patient.Plus Gesundheitsakte aus?


Selbstbestimmte Patientin

Dem Patienten mehr Informationen über seine Diagnose an die Hand geben


Beispiel: Im Arztbrief wird eine Diagnose erwähnt: Dem Patienten könnten mehr Informationen über diese Diagnose bereitgestellt werden


Medikationsplan

Vom Medikationsplan zur Nachbestell-Funktion


Beispiel: Ein Medikament wird im Medikationsplan erwähnt: Diese Information könnte automatisch mit dem Beipackzettel für dieses Medikament verknüpft werden - oder sogar einer Nachbestell-Funktion verbunden werden


Blutdruck messen

Bei auffälligen Messwerten Hinweise geben oder den Hausarzt informieren


Beispiel: Ein Patient dokumentiert seine Blutdruckwerte: Wenn diese im Mittel besonders hoch oder niedrig sind, könnten hilfreiche Hinweise angezeigt oder sogar der Hausarzt informiert werden



Der große Vorteil der Digitalisierung liegt darin, dass Daten verknüpft werden können.


Dokumente sind gut und wichtig, um überhaupt schriftliche Informationen zum eigenen Gesundheitszustand oder seiner Krankheit zu bekommen. Bislang war man als Patient mit den vielen ausschließlich mündlich erhaltenen Informationen im Arztgespräch überfordert. Mit Dokumenten kann man diese Informationen nun in Ruhe (zu Hause) nachlesen.


Eine Verknüpfung, Filterung und Sortierung von Daten ist aber mit „Dokumenten“ nicht möglich. Dokumente sind lediglich für Menschen lesbar und verständlich. Nur Menschen können entsprechende Kontexte herstellen.

Informationen nicht einfach nur ablegen

Informationen nicht einfach nur ablegen, sondern einen Nutzen generieren

Damit auch ein „dummer Computer“ weiß, was die Informationen bedeuten, braucht es so genannte „strukturierte Daten“.


Solche Daten bestehen nicht nur aus einer ungeordneten Aneinander­reihung von Buchstaben und Zahlen - sprich einem Dokument - sondern werden entweder in Formularen erfasst oder sind innerhalb des Dokumentes als Zusatzinformationen (Metadaten) hinterlegt. Metadaten strukturieren ein Dokument maschinen­verständlich; als Beispiel sei der Datamatrixcode des bundes­einheit­lichen Medikationsplans genannt. In einem gewöhnlichem Word-Dokument hingegen geht das nicht, wohl aber in speziell erstellten PDF-Dokumenten oder mithilfe eines QR-Codes.



Ziel unserer Patient.Plus Gesundheitsakte ist es, solche strukturierten Daten an einem zentralen Ort zu sammeln. Dokumente sammeln wir bereits seit 2012, mussten aber rasch feststellen: Das ist erst der Einstieg in die Thematik. Denn nur strukturierte Daten verbessern Abläufe und Prozesse im Gesundheitswesen und sorgen für die wichtige Interoperabilität. Das bedeutet: Daten behalten über Anwendungen hinweg ihre „Beschreibung“ (Metainformation), und auch andere Programme oder Nutzergruppen sind in der Lage, diese zu verstehen.


Nur strukturierte Daten ermöglichen es, dass aus den zahllosen Daten zu einem Patienten die WESENTLICHEN herausgefiltert werden und diese zu datenbasierten Entscheidungen führen können. Diese „Filterprozesse“ können für bestimmte Fragestellungen, bspw. Erkrankungen bzw. Diagnosen, automatisiert werden. Damit stehen auf Knopfdruck alle relevanten Informationen zur Verfügung (zum Beispiel zu Migräne, COPD oder Diabetes).


Des Weiteren werden durch Visualisierung der strukturierten Daten Ausreißer, Trends oder Zusammenhänge entdeckt. Daten lassen sich verknüpfen, sodass weiterführende Informationen nur einen Klick entfernt sind. Das System kann automatisch an Termine, Messungen oder Datenerfassungen erinnern oder mittelfristig personalisierte Empfehlungen (oder sogar Zweitmeinungen) mithilfe von Künstlicher Intelligenz unterstützen.


Deswegen ist die Patient.Plus Gesundheitsakte der ideale Ort für strukturierte Daten. Daten an einem Ort, an dem Sie oder Ihr Arzt mit diesen Informationen einen Nutzen generieren können: Dass damit „gearbeitet“ werden kann und nicht einfach nur abgelegt.

Datenvisualisierungen und Messwerte
  • Datenvisualisierungen (bspw. von Labor- und Messergebnissen)
  • profilbasierte Informationen (weil bspw. eine Erkrankung nicht nur in einem Dokument erwähnt wird, sondern dieser Sachverhalt strukturiert zur Verfügung steht und genutzt werden kann, um weiterführende Informationen anzuzeigen)
  • Echtzeitinformationen, die Sie mit Ihrem Arzt teilen können. Insbesondere das ist einer unserer Schwerpunkte. Denn ein Arzt kann Ihnen Informationen bereitstellen und einen Therapieplan in Ihr Konto laden, das Sie erinnert, Daten zu dokumentieren oder einen neuen Arzttermin zu vereinbaren

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Von Ihnen dokumentierte Daten kann der Arzt einsehen und - selbst zwischen den Arztbesuchen - sehen wie es Ihnen geht und wie sie sich fühlen. Damit haben Sie eine viel bessere Datengrundlage, um beim nächsten Treffen über das weitere Vorgehen gemeinsam zu entscheiden. Übrigens können Sie sich eine solche Datendokumentation auch selbst einrichten, falls Ihr Arzt diese innovative und sinnvolle Patientenbetreuung noch nicht unterstützt. Diese Daten können Sie dann beim nächsten Arztbesuch zeigen und besprechen.


Patient.Plus Gesundheitsakte wahlweise mit einer App oder einem PC nutzen


Die Patient.Plus Gesundheitsakte können Sie wahlweise mit einer App oder einem PC nutzen. Die App erinnert Sie dabei an die Einnahme von Medikamenten oder die Dokumentation von Daten. Die Nutzung am PC/Notebook ermöglicht es Ihnen, ganz in Ruhe und auf einem übersichtlichen Bildschirm, ihre Gesundheitsbelange zu managen.


Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass die gesammelten Daten bei einem Kassenwechsel verloren gehen oder dass jemand Ihre Daten löscht: Es sind Ihre Daten, und ausschließlich Sie haben die Hoheit darüber!


Überhaupt auch Hochwasser, Wohnungsbrand oder Umzüge können Ihren Gesundheitsdaten nichts mehr anhaben, denn diese sind sicher in einer „grünen“ Cloud geschützt.


Und apropos Notfall: Zu Ihrem Konto gibt es auch eine Notfallkarte! Im Notfall kann die Karte relevante Informationen aus Ihrem Konto (z. B. Allergien-/Unverträglichkeiten, Medikamente, Notfallinformationen) dem Helfer (Arzt, Klinik, Hebamme, …) zugänglich machen. Sie allein entscheiden, welche Informationen das sein sollen.



Die Vorteile der Patient.Plus Gesundheitsakte auf einen Blick

  • Sie erlangen die Hoheit über Ihre Gesundheitsdaten: Sie können in IHRE eGA hochladen, was sie wollen und auch löschen, was sie wollen. Sie müssen niemanden bitten, etwas für Sie hineinzuladen oder herauszulöschen. Niemand kann und darf Ihnen hier reinreden, die eGA gehört Ihnen allein!
  • Sie können die Daten, die sie sammeln, mit Anderen (Ärzten, Leistungserbringern, anderen Gesundheitsberufen) teilen, wenn Sie es wünschen. In welchem Umfang und welche Daten das sind, ist Ihre Entscheidung.
  • Vor allem aber können Sie strukturierte Daten in der Akte sammeln. Dadurch können die Informationen gefiltert, durchsucht, visualisiert und sinnvoll verknüpft werden.
  • Und künftig können diese strukturierten Daten - zu Ihrem Vorteil - durch Module für Künstliche Intelligenz oder regelbasierte Systeme maschinell ausgewertet werden, so Sie dies wünschen. Durch die Verwendung einer sog. Infoatom-Struktur sind diese Daten auch interoperabel und zukunftssicher.
  • Gesundheitsinformationen finden automatisch, passend zu Ihren Profilangaben (z.B. aus dem Bundes-Gesundheitsportal oder vom IQWiG, den Weg in Ihre Patient.Plus Gesundheitsakte
  • Sie können zu jedem Medikament weiterführende Informationen zur Anwendung, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen usw. abrufen und einen bestehenden Medikationsplan (oder auch mehrere Pläne) direkt importieren.
  • Ihre Kinder und Angehörigen können ebenfalls in Patient.Plus angelegt und deren Daten gepflegt werden.
  • Mit der eGA können Sie Ihre Gesundheitsdaten (oder einen gezielten Ausschnitt davon) an andere Gesundheitsberufler weitergeben (z.B. Pflege, Reha, Hebamme, Physiotherapeut). Und das natürlich ganz datenschutzkonform gemäß DSGVO.
  • Die Krankenkasse hat nichts mit der elektronischen Gesundheitsakte (eGA) zu tun. Bei einem Krankenkassenwechsel müssen Sie sich also keine Sorgen machen, wie die Daten mitwandern oder ob sich die Benutzeroberfläche ändern wird. Auch ob Sie privat oder gesetzlich versichert sind, ist für die Nutzung von Patient.Plus unerheblich.
  • Neben der Nutzung als App (Patient.Plus-App), können Sie die eGA auch an Ihrem Computer/Notebook im Web benutzen (“Desktop-Client”).
  • Impfinformationen können Sie komplett in der eGA verwalten - inkl. der aktuellen Impfempfehlung der StiKo (Ständigen Impfkommission des RKI)
  • Service für Chroniker: Rezept & Medikament in einem Rutsch bestellen und ohne lange Wartezeiten beim Arzt oder der Apotheke nach Hause geliefert ohne Mehrkosten
  • Leider lassen sich die Daten aus der ePA nicht auf Knopfdruck zu Patient.Plus transferieren. Der Grund: Es liegen dort derzeit fast nur „Dokumente“ und keinerlei strukturierten Daten. Außerdem hat die Bundesregierung keinen Mechanismus vorgesehen, um auch „Aktenanbieter aus der Privatwirtschaft” automatisiert anbinden zu können. Da derzeit hauptsächlich Dokumente in der ePA liegen, die sich dort leicht exportieren lassen, können Sie diese bei uns in die eGA importieren.
  • Besser aber noch, Sie machen aus den Dokumenten in der ePA strukturierte Daten in Ihrer eGA (bspw. bei Labordaten). Wir werden zunehmend automatische Importfunktionen für strukturierte Daten anbieten, wie jetzt schon den Import des Medikationsplans.

Konnten wir Sie von den Vorteilen der Gesundheitsakte überzeugen?

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